Der Grundsatz „Nichts über uns ohne uns“ soll auch in der Wissenschaft eingelöst werden können. Gerade die Teilhabeforschung beschäftigt sich intensiv mit der Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen, mit dem Ziel diese zu verbessern und einen gesellschaftlichen Wandel zur Inklusion herbeizuführen.
Menschen mit Behinderungen dürfen nicht zu beforschendes Objekt bleiben, sondern müssen selbst als Akteure des Forschungsprozesses auftreten können.
Für eine funktionierende und wirksame Partizipation an Themen der Teilhabeforschung ist ein Grundverständnis wissenschaftlicher Begriffe und Methoden erforderlich. Denn wir stellen uns die Frage, was behinderte Menschen eigentlich wissen und können müssen, wenn sie die Forderung nach Partizipation selbstbestimmt und kompetent erfüllen möchten.
Deshalb wird das bifos Projekt Materialien entwickeln, die einen Zugang ohne Vorkenntnisse ermöglichen sollen. Dazu werden Begriffe aus der Wissenschaft erläutert, Methoden vorgestellt und jeweils mit Beispielen verdeutlicht.
Hinzu kommen Informationen, die wichtig sind, um auf gleicher Augenhöhe an Befragungen teilnehmen zu können und auch selbst Forschungsfragen zu formulieren.
Mit diesem Angebot möchten wir dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt und selbstbewusst Partner*innen für die Wissenschaft werden können.
Wir werden 2020 vier eintägige Seminare anbieten:
1. Grundlagenwissen – Teilhabe als Begriff und Forschungsfrage
2. Grundlagenwissen – Lebensqualität als Begriff und Forschungsfrage
3. Gleichberechtigte Beteiligung an Forschungsvorhaben – was ist dafür erforderlich?
4. Formulierung weiterer Forschungsfragen auf dem Gebiet der Teilhabe aus Sicht von Menschen mit Behinderungen
Link zur Projektwebseite: https://teilhabeforschung.bifos.de/